Der Anfang |
Geboren bin ich in München/Schwabing, wo ich auch aufgewachsen bin. Fast wäre ich ein Aprilscherz geworden.
Man mag sich fragen wie man zu einem Künstlernamen wie "Pinselhexe" kommt.
Im eigentlichen Sinn ist es kein Künstlername, sondern eher ein Spitzname, den man mir schon vor vielen Jahren verpasst hatte.
Bei einer feuchtfröhlichen Party hatten wir eine sehr transzendentale und schon leicht rotweingeprägte Diskussion über Seelenwanderung und frühere Leben.
Es machte großen Spaß. Jeder bekam ein früheres Leben in aller Detailtreue und Phantasie erdichtet. Wir hatten alles, vom römischen Konsul bis hin zum schmerzlich verkannten Dichtergenie des 19. Jahrhunderts.
Mir kam die kitschromanreife "Biografie" einer "Hexe" aus dem dunklen Mittelalter zu. Mit einer Hexenverbrennung und großem Pathos.
Die Tatsache, daß ich zu der Zeit Briefe mit dem Pinsel schrieb und der Pinsel für mich eines der selbstverständlichsten Arbeitsgeräte ist, machte aus der Hexe eine Pinselhexe.
Bei dem Namen ist es geblieben. Ich habe mich daran gewöhnt, da ich den Namen nie mehr losgeworden bin, habe ich ihn zum Künstlernamen mutieren lassen. Offenbar paßt er zu mir (-:
Leidenschaften |
natürlich meine Malerei, der bin ich rettungslos verfallen, Bücher, Bücher und nochmal Bücher, selbst singen, Musik von Rock bis (melodischer) Metal ( zb. Siouxie and the Banshees, Black Sabbath, St.Vitus, u. v. m. je nach Laune)
bis hin zur Klassik (Mittelalter (Minnesang und Strassenmusik), Renaissance (Madrigale, Heinrich Schütz), Bach ( H-moll Messe), Bruckner insbesondere) bis Liedermacher (Ludwig Hirsch, Bellman, Lieder von Villon, und Spielmannsmusik aus Mittelalter und heute.
Mein Motto : Musik tut gut, egal ob sogenannte U oder E Musik .
Tiere, der Schutz der Tiere und insbesondere die armen Söckchen, die keiner will. Ich bin ein bekennender Katzennarr, und obwohl ich weiß, dass mich die Katzen nur bei sich wohnen lassen, und dass mich nur meine Größe vor dem Kaputtspielen rettet, bilde ich mir doch gelegentlich ein, Herr im Haus zu sein ! (-:
Lebensmittelpunkt |
Über Stationen von München und Berlin hat es mich nach Wolgast verschlagen. Jetzt treibt es mich wieder in die Mitte Deutschlands, in die Nähe von Erfurt. Wegen der Nähe zu Kunst und Kultur und der grundsätzlich freundlichen Mentalität der Menschen dort . Ich bin umgezogen und freue mich auf die neue Umgebung und die Möglichkeiten, die ein Landstrich mit Nähe zur Kultur und zu Kunststätten bietet.
Schönes und Wünschenswertes - einfach Dinge, die ich gut finde |
weltoffene Menschen, Ehrlichkeit, gerade Sprache und direkte (Kommunikations)Wege, gute Diskussionen, und konstruktive Kritik ohne Schuldzuweisung, gebrochene Biographien mit vielen Facetten, weil oft so interessante Menschen dahinter stehen, Fairness, gutes Essen. Lebensfreude und Mut zum Risiko, denn ohne Risiko und Bewegung keine Weiterentwicklung. Menschen mit Fähigkeit zu konstruktiver Kritik, Wunder und kleine und große Schönheit, mal über den Tellerrand schauen und Mut zum (Über) leben
Und dann gibts dann noch so Dinge, auf die man problemlos verzichten kann - überall und immer! |
Dummheit, Verbohrtheit, Neid, falsches Konkurrenzdenken, Geiz, eindimensionales Denken, Kleinkariertheit, Herrschsucht, chronischen Pessimismus, Zynismus, Falschheit, Intrigen, Bösartigkeit, Hinterhalt und Psychoterror, Zickigkeit um der Zickigkeit willen, Intoleranz, Selbstgerechtigkeit und Arroganz, Patriotismus und Gewaltverherrlichung. und überhaupt alles was einen -ismus mit sich bringt.
Und wenn ich jetzt 3 Wünsche frei hätte, dannn würde ich...... |
Eine Weltreise machen und dort für eine Weile bleiben wo es mir gefällt. Mich für ein paar Monate oder Jahre ausklinken und die Welt live und in Farbe kennen lernen. Mit dem Wohnmobil überall dort bleiben, solange es mir gefällt.
Und mich dann freuen, wenn ich wieder zurückkommen kann, wenn ich es gern möchte und zu welchem Zeitpunkt ich gern möchte.
Die Zeit mitunter zurückdrehen oder anhalten. Manche Mitmenschen per Knopfdruck abschalten wie ein schlechtes Programm im Fernsehen.
Und wie wird man zum Künstler? Versuch einer Antwort auf diese schwere Frage. |
Gute Frage. Ist nicht planbar. Das Leben spült einen dorthin. Man muss einfach das tun, was man am besten kann. Und das ist definitiv niemals ein Bürojob. Man tickt einfach anders und hat es daher in normalen Berufen schwer, was nicht heißen soll, dass man den normalen Job schlecht machen würde, man passt einfach dort nicht hinein. Man ist ein Exot, der nicht in den normierten Alltag paßt.
Man erlernt einen "soliden" Beruf, weil die Eltern das von einem verlangen, und irgendwann bricht man dann aus aus dem "normalen" Job, weil man darin kreuzunglücklich ist. Und dann passieren Dinge im Leben, die einem nur noch einen Weg offen lassen, den Weg ins Leben als "fahrendes Volk", ins "unsolide" und "brotlose".
Man wird von manchen belächelt, von vielen verachtet, von manchen bewundert und von anderen beneidet. Der Zootierstatus bleibt davon unberührt.
Dabei hat man nur eine Gabe bekommen, die man nicht verkommen lassen darf. Es arbeitet durch einen hindurch, das macht einen dankbar. 70% ist Handwerk, der Rest ist Talent.
Es gibt noch mehr Berufungen, die nicht hoch angesehen sind. Circusartisten, Musiker und Schauspieler zum Beispiel. Und doch gehen alle Menschen gern in den Circus, ins Konzert und ins Kino. Und manch einer mag gern ein Bild an der Wand. Natürlich verdient man in anderen Jobs mehr als wenn man freischaffender Künstler ist.
Nun gibt es Künstler, die ganz frei in ihrem Atelier arbeiten und ihr Handwerk nicht an andere weitergeben, also ganz unabhängig arbeiten, und solche, die Kurse geben, und das Handwerk in der Kunst weitergeben.
Es gibt noch immer manchmal die Ansicht, dass nur der ein Künstler sei, der nicht kommerziell arbeitet, also die Kunst um der Kunst willen betreibt. L`art pour l`art. Kunst um der Kunst willen. Mancher guckt auf diejenigen etwas herab, der seine Kunst kommerzialisiert, als würde man die Kunst an sich dabei schmählich verraten, nur weil man auch gern davon leben möchte (und auch oft muß). Man muß eben einfach nur eine klare Grenze ziehen, wie weit der Kommerz geht ohne sich selbst zu sehr verbiegen zu müssen.
Ich bin der Meinung, wenn man ein Talent geschenkt bekommen hat, muss man es auch weitergeben und andere daran teilhaben lassen. Das ist für mich eine Verpflichtung. Das Wissen, das man hat, nicht weiterzugeben, wäre wie Verreisen, die Welt entdecken und anderen nichts davon erzählen und keine Bilder zu zeigen. Dann stirbt man irgendwann und hat anderen nichts von einem abgegeben und dadurch vielleicht die Kreativität in anderen nicht wecken können. Das wäre für mich kein befriedigendes Lebensziel, alles alleine für mich zu "geniessen".
Kunst als Selbstzweck ist für mich ohne Effekt, weder für mich noch für andere. Ich bin der Meinung, man muss sich im besten Sinne be-nutzen und geistig anregen.
Daher gebe ich Kurse und es macht mir große Freude, weil ich bei diesen Kursen immer etwas für mich mitnehmen kann, ich kann aus mir selbst allein nicht schöpfen, ich brauche auch immer konstruktive Kritik, und gelegentlich neue Anregungen und die bekomme ich in meinen Kursen immer. Und das macht die Arbeit interessant.
Ich bin der Meinung, es ist ABSOLUT KEIN WIDERSPRUCH, sein Wissen weiterzugeben, und dennoch seine ganz eigene Arbeit zu machen. Wenn ich Kurse gebe, dann gebe ich Handwerk weiter, das die Leute in die Lage versetzt, selbst die eigene Kreativität zu entdecken und etwas eigenes daraus zu machen. Damit verrate ich beileibe nicht die Kunst. Denn Kunst ist immer das, was man aus Handwerk macht mit Hilfe der Kreativität und des Talents. Und niemand ist so genial und unfehlbar, dass er nicht gelegentlich von aussen Anregungen und konstruktive Kritik benötigt und ohne Feedback von aussen ankommt.
Ich bin ein grosser Freund von Netzwerken, und fände es grossartig, wenn mehr Netzwerke unter Künstlern bestehen würden, leider funktioniert das überhaupt nicht. Es gibt zuviel Konkurrenz und Neid unter den Künstlern, da ist Angst kopiert zu werden, und oft stehen sich da die Egos im Weg.
Dabei denke ich, dass jeder für sich so individuell arbeitet, dass es an sich keine Konkurrenz gibt. Und es könnte doch so reich an Anregungen sein, wenn man zusammenarbeitet. Leider ist das mit den Netzwerken unter Künstlern eine schöne Utopie. Eigentlich schade. Ich bedaure das sehr.
Aber unterm Strich kann ich sagen :Niemals ist man glücklicher mit sich und dem Leben und seiner Arbeit, als wenn man das tun darf, was einem entspricht. Und wenn es auch kein reiches, und nicht immer abgesichertes Leben ist, irgendwie reicht es immer zum Leben.
Aus einer Katze wird kein Hund und man ist was man ist. und eine Katze wird nur als Katze glücklich und ist nur als Katze komplett und heil.
Und, braucht man nicht auch die Künstler, die "brotlosen" "fahrenden Spielleute" in der Gesellschaft? Ohne sie wäre die Welt sehr grau in grau und ohne jede Farbe. Würde Euch so eine graue Aktenwelt gefallen ?
Sie sind die dringend notwendigen Hofnarren der Gesellschaft, die man nie unterschätzen sollte, auch wenn sie sozusagen vogelfrei am Rande der etablierten Gesellschaft sind und es oft mit der Anerkennung der künstlerischen Leistung erst klappt, wenn der Künstler im Jenseits ist. (-;
Was ist "Kunst"? - Ebenfalls eine wirklich schwere Frage, auch hier nur eine persönliche Interpretation. |
Da kann ich nur für mich sprechen. Kunst kommt für mich von Können. Kunst ist für mich alles, was einen eigenen Ausdruck plus Können, also Handwerk hat. Kunst ist Kunsthandwerk mit Leben. Alles was einen anspricht, positiv wie negativ. Was einen berührt, was einen fesselt, was einem eine Botschaft überbringt.
Einen Eimer an die Wand zu werfen und das als Kunst zu bezeichnen. nun gut. Darf man geteilter Meinung sein. Aber man sieht, wer was kann und wer nicht und dann kann Kunst auch gern sehr abstrakt sein oder mir nicht gefallen. Wer sagt, daß Kunst immer gefallen muß und geländegängig sein muß um als solche zu gelten? Kunst kommt von Können.
Es gibt Handwerk und es gibt Kunst. Kunst ist für mich Handwerk mit Seele und Ausdruck. Der Ausdruck selbst muß nicht jedermans Geschmack sein.
Was für Kunst liebt die Pinselhexe? - Stichwort was liebt der Künstler eigentlich selbst an Kunst? |
Ich persönlich liebe besonders die Niederländische Malerei, beispielsweise die Interieurmalerei von Jan Vermeer. Sehr beeindruckt bin ich auch von den frühen Ikonen, Rembrandt, Hieronymus Bosch, Velasquez, Pieter Bruegel, Rembrandt,da Vinci, es gibt noch so viele mehr.
In der moderneren Malerei fallen mir da noch die Maler des blauen Reiters ein, insbesondere Kandinsky liebe ich sehr. Ich liebe auch die Bilder von Lyonel Feininger, Kandinsky, liebe ich sehr, und was mir spontan noch einfällt ist ein ungarischer Maler namens Csontvary, dessen Bilder man mit ihm begrub und der erst nach seinem Tod Anerkennung bekam.
Mit allzu moderner Kunst kann ich wenig anfangen, ebenso wenig mit allzu archaischer Kunst oder Kunst mit allzu archaischem Ansatz, sprich grobem Pinsel. Genauso ist die naive Malerei nicht ganz meine Richtung, genauso wenig wie die klassische Historienmalerei oder traurige, stumpfe Bilder in Brauntönen, erdbraun, steingrau, mausgrau, betongrau.....
Das soll aber kein Werturteil sein, nur weil es mir nicht gefällt, heißt das nicht, daß ich es abwerten würde. Ich liebe eben die filigrane und feine Richtung sehr. Die kann auch sehr tiefgründig und mit spitzer Feder sein, ich liebe überhaupt alles Tiefgründige und ich liebe die spitze Feder.
So sein wollen wie XY, etwas so machen zu wollen wie jemand anderes - Vorbilder.... |
Habe ich keine und hatte nie welche. Wirklich nicht.
Es gibt Menschen die mich beeindrucken, es gibt Kunst, die mich beeindruckt. Und als Künstler strebt man immer danach besser zu werden, nie ist etwas gut genug oder perfekt genug, man muss sich immer verbessern und an der eigenen Arbeit findet man immer etwas zu mäkeln. Das gehört dazu.
Ansonsten beeindrucken mich Mitmenschen nicht, nur weil sie Titel oder Erfolg oder Geld haben. Ein Doktortitel zwingt mich nicht ehrfürchtig in die Knie, genauso wenig wie mich ein begnadeter Künstler als Mensch beeindruckt, wenn er einfach schlicht eine Charaktersau wäre. Sein Talent oder die Art eine bestimmte Situation zu bewältigen, eine Lebensauffassung dagegen würde mich sehr beeindrucken. Aber seit wann sind Talent (egal in welchem Bereich des Lebens) und Charakter immer und in jedem Fall eine perfekte Einheit? :)
Beeindruckt bin ich aber immer von Menschen, die es geschafft haben, authentisch zu bleiben, und trotz vieler Stolpersteine ehrlich durchs Leben zu kommen. Ein Alkoholiker, der es schafft, trocken zu bleiben, würde mich beeindrucken, einer der dauerhaft von Drogen loskommt. Diese Dinge. Und Leute, die sich nicht verbiegen lassen und einfach Charakterstärke haben. Das sind aber Eigenschaften und Leistungen, die kein Doktortitel, kein Bankkonto und keine Lobby und kein (Kunst)Betrieb hervorbringen können.
Jeder hat ein Lebensmotto! Irgendwie gehts nicht ohne, ein Lebensmotto ist etwas wichtiges, auch wenns abgedroschen klingt....(-: |
Versuche nicht vor dem Leben mit seinen verschiedenen Facetten davonzulaufen, das Leben holt dich ohnehin garantiert ein. Lebe heute und nicht gestern und nur begrenzt im Morgen. Achte auf die Zeitfenster und halte die Augen offen, damit du die Zeichen für evtl. Veränderungen auch erkennst und darauf reagieren kannst. Wenn du hinfällst, ist das ok, aber aufstehen musst du wieder ! Halte dich von grundsätzlich negativen und unangenehmen Leuten und Menschen fern, die dir nicht gut tun und bleib dir treu.
Und wenn du als das was dich ausmacht, nicht in der normierten Welt ankommst, und du dich zu sehr verbiegen musst, dir also nicht mehr treu sein kannst, dann such dir deine Nische, außerhalb der ausgetretenen Pfade. Zeige Mut zur Ver-rückheit. Norm-al sein heißt der Norm zu entsprechen, also das zu tun, was alle tun. Ver-rücktsein im besten Sinn heißt, sich gelegentlich auch auf die Pfade neben den ausgetretenen Wegen zu trauen, weil es immer ein Daneben gibt. Nur weil man manchmal die Haupttrampelpfade nicht zu verlassen traut, heißt das ja noch lange nicht, daß es keine Pfade neben den Haupttrampelpfaden gibt und daß es sich nicht lohne, mal gelegentlich von der Ferne aus auf den Haupttrampelpfad zu sehen.
Ansonsten wünsche allen das Beste und keinem was Böses. Man weiß nie, ob es nicht vielleicht auf einen zurückfällt......am Ende kommt ein böser Wunsch doch irgendwo an, und was dann?
Ganz wichtig: Wach und neugierig bleiben ! :) Wenn man keine Anregungen mehr von außen will, ist man scheintot. Immer in Bewegung bleiben!
Lebe jeden Tag so als wäre es dein letzter. Und versuche am Abend eines jeden Tages mit deiner Umwelt im Frieden zu sein. Und wenn man jemandem etwas wichtiges sagen muss und möchte, dann sollte man nicht warten bis man es am Grab tun muss.
Nie stehen bleiben. Und immer den Respekt vor dem Leben bewahren. Die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen und von allen Seiten betrachten.